Marcus Mahling - Pilotprojekt Ausbildungshäuser - und warum ich froh bin, dabei zu sein!

Hallo,

mein Name ist Marcus Mahling und ich bin seit 2012 im Eigenbetrieb Kindertagesstätten SüdOst als Erzieher und Mentor tätig.

Im August 2022 startete das Pilotprojekt „Ausbildungshäuser“, mit mir in der neuen Funktion als Ausbildungsberater. Ich muss sagen, mir hätte nichts Besseres passieren können. Das Thema Ausbildung von zukünftigen Erzieher*innen lag mir persönlich schon immer sehr am Herzen. Ich wollte aktiv angehende Erzieher*innen begleiten, motivieren und ja, im besten Fall sie inspirieren und ihnen so etwas mit auf den Weg geben.

Gestartet ist das Pilotprojekt mit drei Ausbildungshäusern, in denen ich Studierende und Mentor*innen im Alltag begleiten darf. Ich war natürlich positiv aufgeregt, hatte aber gleichzeitig auch etwas Sorge. Würde mir der direkte Kontakt zu den Kindern fehlen? Die Sicherheit eines festen Teams? Sehen die neuen Teams mich eher als Kontrolleur statt als Vertrauensperson?

Heute kann ich sagen, alle Sorgen waren umsonst. Ich wurde schnell von allen Beteiligten wärmstens angenommen und sogar die Kinder fingen wieder wie gewohnt an „Marcus!“ zu rufen, wenn ich die Kita betrat. Es galt einen praxisnahen und den verschiedenen Kitas angepassten Plan zu entwickeln. An der Stelle möchte ich unbedingt erwähnen, welchen Vertrauensvorschuss und Rückenwind ich seitens der Geschäftsleitung bekam. Und ebenfalls, wie sehr mich meine Bereichsleitung wohlwollend unterstützt und mir immer ein Gefühl des Willkommenssein vermittelt.

Das grobe Konzept „Ausbildungshaus“ stand fest aber ich durfte es nun mit Leben füllen und bekam sehr viele Freiheiten in der Gestaltung.

Mein erstes Ziel war es, von den Kitas nicht als „Belastung“, sondern als Entlastung gesehen zu werden. Im wöchentlichen Wechsel bin ich durch die Kitas gezogen und habe mich dem Ablauf jeder Kita flexibel angepasst. Meine Arbeit habe ich in drei Teile aufgeteilt; als Herzstück die Gespräche mit den Studierenden und Mentor*innen, passive und aktive Beobachtungen der Handelnden im Kitageschehen (mal mit Klemmbrett leise in der Ecke, mal spielend mit Kindern auf dem Boden) und letztlich die Dokumentation meiner Arbeit. So zumindest der Plan.

Doch schon nach einigen Wochen wurde mir bewusst, ich habe zu „klein“ gedacht. Es kamen neue Arbeitsfelder hinzu. Das Erarbeiten neuer Dokumente, Handouts, zukünftiger Leitfäden etc. Plötzlich hatte ich auch Außentermine in Berufsschulen, in der Geschäftsstelle, auf Messen und Co. Und dann durfte ich auch noch die Mentor*innen-AG übernehmen, was mich persönlich natürlich sehr gefreut hat. Hier konnte ich einfach Kontakt zu mehreren Kitas gleichzeitig aufnehmen. Und die erste AG-Runde war überwältigend. Die hohe Teilnehmer*innenanzahl hat mich total überrascht. Ich war so aufgeregt und es hat mir große Freude bereitet. Im Januar konnte ich auch erstmals die AG der Berufsbegleitenden übernehmen. So hat sich der Kreis letztlich geschlossen. Ich bekam also Infos aus den verschiedensten Perspektiven der Menschen vor Ort. Für mich war schon vor der Zeit als Ausbildungsberater immer wichtig, Spaß und Freude an der Arbeit zu haben und dies möchte ich auch weitergeben, zum Beispiel durch lebendige, praxisnahe und produktive AGs.  

Was ich nicht berücksichtig habe „in meinem Plan“, waren die Teams und Leitungskräfte. Auch sie kamen mit Fragen auf mich zu und wollten Beratungsgespräche. Eigentlich logisch, denn nur gemeinsam können wir diese Aufgabe Ausbildung stemmen. Und mittels des Arbeitshandys und der Emailadresse, dem netten Feedbacks in den AGs, wurde ich nun irgendwie schneller als gedacht, von mehr Menschen als nur von denen, die in den Ausbildungshäusern tätig sind, in „Beschlag“ genommen. Ich war und bin erfreut darüber! Es zeigt mir, wie sehr sich, trotz Personalmangels, den kleinen und großen Krisen im Alltag, jede*r Einzelne engagiert und einsetzt. Ich freue mich auf die Zukunft und bin zuversichtlich, dass wir alle gemeinsam das Thema Ausbildung vorantreiben, in ein positives Licht rücken und wir am Ende unsere eigenen Fachkräfte nicht nur mit Freude ausbilden, sondern auch mit Freude behalten!