Kita Wutzkyallee - Auf dem Weg zur Marte Meo Kita

Auf dem Weg zur Marte Meo Kita

Wir, das Team der Kita Wutzkyallee haben uns auf den Weg gemacht, eine „Marte Meo Kita“ zu werden.

Aber was heißt das eigentlich? Ein ungewöhnliches Wort und eine nicht so bekannte Methode. Das Marte Meo Konzept ist ein Programm zur Entwicklungsunterstützung.

Marte Meo bedeutet: „Aus eigener Kraft“ und ist eine videobasierte Interaktionsanalyse.

Konkret heißt das, wir filmen die Kinder – alleine und auch gemeinsam mit uns – in verschiedenen Alltagssituationen. Beim Anschauen der Filme analysieren wir die Kompetenzen des Kindes, unsere Kompetenzen und die gelungenen Kontaktmomente.

Anfänglich war es verbunden mit vielen Hürden. Der Datenschutz musste beachtet werden und die Einverständniserklärungen der Eltern mussten eingeholt werden. Die Ängste, sich selber im Film zu sehen, haben wir überwunden. Auch die vielen technischen Probleme waren eine Herausforderung. Wir benötigten anfangs für die differenzierten Analysen mehr Zeit und wie in allen Kitas haben wir davon nie genug.

Wir, als Leitungsteam, wurden von der Entwicklerin der Methode, Maria Aarts bei einem Fachtag in Berlin „infiziert“. Gemeinsam und mit Unterstützung der Verantwortlichen im Eigenbetrieb SüdOst haben wir uns zu Marte Meo Practitionern ausbilden lassen. Für unsere ersten Filme hatten wir viel Unterstützung von den Erzieher*innen aber auch von den Eltern.

Zur Auswertung (dem sogenannten Review) der Filme, setzen wir uns zusammen und schauen uns die gelungenen Kontaktmomente an. In allen Filmen entdecken wir Ressourcen von Kindern, die wir im Alltag noch nicht entdeckt haben. Wir entdecken ebenfalls in allen Filmen gelungene Kontaktmomente.

Wir schauen immer nach den drei Ws. Das bedeutet: Was, wann und wozu.

Wir schauen immer wieder was tun wir, wann tun wir es und wozu tun wir es.

 

Viele unserer Handlungen im pädagogischen Alltag machen wir intuitiv. Jetzt sehen wir was wir machen und wann wir es machen und im Review erfahren wir wozu es gut ist.

Die große Chance ist, unsere Handlungen bewusster, häufiger und transparenter zu nutzen.

Da wir mit dieser Methode viel Erfolg haben, Kinder zu unterstützen den nächsten Entwicklungsschritt zu machen, waren alle Kolleg*innen bereit den Weg zu gehen.

Bilder sagen manchmal mehr als Worte, war der geflügelte Satz. Ganz so leicht ist es natürlich nicht. Erst die Bilder, dann die Analyse, dann die guten Dialoge und dann die Entwicklungsunterstützung für die Kinder.

In der Kita haben wir es immer wieder mit Kinder zu tun, die noch nicht genug Wörter haben, um am Alltag teilhaben zu können. Kinder die keine Spieleinladung aussprechen können. Diese Kinder haben oft nur die Möglichkeit ihr Verhalten so zu verändern, dass sie uns auffallen. Das ist oft herausfordernd für uns Pädagog*innen.

Durch die Marte Meo Methode haben wir mehr Möglichkeiten bekommen dieses Verhalten zu sehen, zu verstehen und den Kindern erfolgreiche Entwicklungsunterstützung zu geben. Sehr gezielt, mit Hilfe der Marte Meo Basiselemente und den uns zur Verfügung gestellten Checklisten, können wir gemeinsam für die Kinder diese Unterstützung sehr passgenau entwickeln.

Mittlerweile sind wir schon 15 ausgebildete Practitioner, worüber wir uns sehr freuen und wir sind zuversichtlich, im Sommer 2023 die Zertifizierung als Marte Meo Kita zu bekommen.

Bericht: Elke Meyer Kitaleiterin der Kita Wutzkyallee